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Ausgelagert & Digital | Warum Ersatzteile und Produktionsteile in getrennte Lager gehören und welche Hebel bewegt werden müssen für optimierte Ersatzteilverfügbarkeit.

Geschrieben von Admin | Jan 24, 2023 11:00:00 PM

Ob in der Montage in der Automobilbranche oder in der Herstellung von Kunststoffverpackungen - entscheidend für den Maschinenbau ist die Funktionsfähigkeit der hochkomplexen Anlagen und Maschinen. Das alleinige Neumaschinengeschäft genau dieser Maschinen- und Anlagebauunternehmen reicht schon lange nicht mehr aus, um an der Spitze des Wettbewerbs mitzuspielen. Denn auch die schnelle Zulieferung relevanter Ersatzteile hat einen maßgeblichen Anteil an Umsatz und Wachstum produzierender Unternehmen. Kommt es bei Produktionsbetrieben zu ungeplanten Maschinenstillständen und Anlageausfällen, führt dies zu enorm hohen Kosten. 

 

Hier hilft nur eine zeitnahe Instandsetzung der defekten Maschinen durch Reparatur mit den notwendigen Ersatzteilen. Kann ein Maschinen- und Anlagenbauer diesen Service nicht bedienen, verliert dieser die langfristige Bindung an seine Kunden im After Sales Geschäft. Doch um Ersatzteile schnellstmöglich an den Kunden versenden zu können, muss vor allem eins stimmen: Die Ersatzteilverfügbarkeit.  

 

In der Produktion sind Teilebedarfe meist lange im Voraus bekannt. Die Herausforderung im Ersatzteilgeschäft besteht darin, dass die Hersteller selten vorhersagen können, welches Ersatzteil als nächstes benötigt wird. Genau deshalb werden Sicherheitsbestände benötigt. Wichtig ist, dass Produktionsbetriebe auf den Ernstfall eingestellt sind, um den Schaden des Produktionsausfalles so gering wie möglich zu halten und die Lieferfähigkeit an Kunden weiterhin zu gewährleisten. 

Doch welche Hebel können hier bewegt werden, um die Ersatzteilverfügbarkeit zu erhöhen, ohne dabei die Sicherheitsbestände unnötig aufzustocken? 

Lagermanagement

Eine Grundvoraussetzung ist das richtige Lagersetup. Mittelständische OEMs (Originalgerätehersteller) setzen meistens auf ein Lager, in dem Produktionsteile und Ersatzteile am selben Ort gelagert werden. Auf den ersten Blick erscheint die systemseitige und physische zusammengeführte Lagerung als eine gute Lösung. Problematisch ist hierbei allerdings die Differenzierung der beiden Teilegruppen: Welches Teil ist ein Ersatzteil, welches wird in der Produktion eingesetzt und wie unterscheidet sich die Planung, Beschaffung und Logistik? Resultierend sind gegenseitige Störfaktoren im Prozess. Deswegen eignet sich ein getrenntes Lager für Anlagen- und Maschinenbauer.

 

Hohe Investitionssummen werden für den Aufbau eines eigenen separaten Ersatzteillager benötigt. Um Lagerkapazitäten und eine optimale Infrastruktur zu gewährleisten, muss gegebenenfalls das Betriebsgelände erweitert werden sowie eine neue Lagerhalle gebaut und instand gehalten werden. Dazu kommen Personalkosten für die Mitarbeiter im Lager.

 

Eine Alternative zum eigenen Ersatzteillager ist Outsourcing. Jedoch ist die Suche nach einem geeigneten Logistikdienstleister mit den richtigen Vertragskonditionen ein langer Prozess. Solche Vertragsverhandlungen mit verschiedenen Logistikern können viel Zeit und Kosten in Anspruch nehmen. Ist ein Partner gefunden, folgen die Anbindung an Schnittstellen und die Implementierung der Prozesse in den Betriebssystemen sowie die Sicherstellung von versprochener Lieferzeit und Qualität. Die Differenz der Liefervolumen von großen und kleineren Produktionsbetrieben kann ein Problem im Umgang mit externen Logistikdienstleistern darstellen. 

 

Mittelständische Unternehmen haben nur geringe Ersatzteilvolumen, welche von den Logistikdienstleistern abgewickelt werden. Größere OEMs mit höheren Volumen genießen bei diesen Dienstleistern Vorrang, wobei kleinere Maschinenbauer ihre Kunden auf Ersatzteile warten lassen müssen. 

 

Wird das Ersatzteillager extern geführt, bieten sich einige Vorteile in der Planung und Steuerung. Unternehmen werden erstmalig in die Lage versetzt, ihre Ersatzteilverfügbarkeit und Kapitaleffizienz ihres Ersatzteilgeschäfts zu messen und zu steuern. Darüber hinaus kann das Ersatzteillager geographisch in der Nähe von Verkehrsknotenpunkten positioniert werden, um Lieferzeiten sowie Bestell-Cut-Off-Zeiten für Kunden zu optimieren. 

Datenmanagement

Ein weiterer Schritt ist die richtige Pflege und Handhabung der Stammdaten, welche durch ein externes Lager transparent und eindeutig zugewiesen werden können. Die Daten- und Informationsqualität ist entscheidend für die Effektivität globaler Ersatzteil-Supply-Chains unter verschiedensten Bedingungen und Industrien. Nutzbare Informationen werden aus Daten extrahiert, weshalb es notwendig ist, die Datenverfügbarkeit sicherzustellen. Wichtig ist, zu identifizieren, welche Daten benötigt werden und wer diese zur Verfügung stellt.

Doch wie können speziell mittelständische Industrieunternehmen das Zielbild eines weltweit vernetzten Logistiknetzwerks realisieren?

Ausgelagertes 4PL Ersatzteilmanagement

Viele industrielle mittelständische Unternehmen verfügen über begrenzte Investitionsmöglichkeiten und geringe Transaktionsvolumen. Um langfristig mit dem Wettbewerb mithalten zu können, ist ein internationales Logistiknetzwerk entscheidend. Dies stellt einen enormen Projektaufwand für OEMs dar. Gründe, warum solche Transformationsprojekte sich schwer umsetzen lassen, sind unter anderem die begrenzte interne Personalkapazität und die limitierten IT-Ressourcen. Wird das Management der Supply Chain weiterhin in-house getätigt, stoßen Mittelständler schnell an ihre Grenzen.

 

Ein 4PL Partner kann hier die Firmen entlasten, indem dieser die gesamte Projektierung und Integration mit den 3PL Dienstleistern übernimmt. Der 4PL Partner schafft den Zugang zu Versand- und Zolldienstleistern, was den Maschinenbauern ermöglicht, weltweit Ersatzteile anbieten zu können, ohne eine eigene Zollabwicklung betreiben zu müssen.  Ein extern geführtes Ersatzteillager durch 4PL in Verbindung mit volldigitalen und automatisierten Prozessen ist somit eine Lösung die Ersatzteilverfügbarkeit zu maximieren.  

PartsCloud als Partner im digitalen Ersatzteilmanagement   

 

PartsCloud übernimmt das Warehousing und Fulfillment für die Ersatzteillogistik mittelständischer Maschinen- und Anlagebauunternehmen. Dementsprechend steht PartsCloud als Anbieter von Logistikdienstleistungen auch Maschinenbauer mit geringerem Ersatzteilvolumen mit einem hochqualifizierten, weltweiten Distributionsnetzwerk zur Verfügung.

 

PartsCloud digitalisiert den gesamten Prozess der Ersatzteilabwicklung von der Planung bis hin zum Retourenmanagement. Die All-in-One-Software dient als das Backoffice für alle Ersatzteillogistik-Prozesse der OEMs. Bestellungen und Lagerbestände können per Klick verwaltet werden, womit die Transparenz der Ersatzteilverfügbarkeit erhöht wird. Anhand von Live-KPI basierten Reportings in Echtzeit kann die Datentransparenz der Ersatzteilverfügbarkeit von Maschinen- und Anlagenbauer maximiert und das Ersatzteilgeschäft zukunftssicher aufgestellt werden.